Morgens früh um 4uhr geht’s los, fucking tschüss dawei Österreich. Am Bahnhof trifft sich die Reisegruppe: Mama, Papa, Heinz Herman (Vorname wahlweise), Gogo und ich. Wir machen ein Startfoto und schon sitzen wir im Zug. Es sind keine 5 Minuten vergangen, zaubert Papa eine Flasche Sekt aus dem Rucksack und wir gönnen uns ein frühmorgendliches Sektfrühstück als erste teambuilding Aktivität. Am Flughafen angekommen muss ich gleich einchecken und wir treffen uns in Berlin wieder. Bevor ich ins, Flugzeug darf muss ich noch zur Sprengstoffkontrolle. In Berlin kaufe ich mir schlussendlich im letzten Moment doch noch einen Roman. Halb in diesen vertieft, halb fremde Menschen anstarrend warte ich auf die anderen.
Bevor wir unseren langen Flug antreten, gönnen wir uns noch einmal ein leckeres Essen – Pommes. Wir haben Glück , das Flugzeug ist ganz komfortabel und nicht sehr voll. Bis nach Moskau vergeht die Zeit recht schnell. rem: diesmal muss Gogo zur Sprengstoffkontrolle; Bodyscanner; Justin Biber
In Moskau müssen alle aussteigen und wir werden nochmals strengstens kontrolliert, bevor wir in dasselbe Flugzeug wieder einsteigen. Das russische Sicherheitspersonal wirkt grantig bis furchteinflößend und ich bin froh Russland hinter mir zu lassen, ohne verhaftet zu werden.
Während des restlichen Fluges kreisen meine Gedanken in erster Linie um die Frage, ob, wann, wie oft und wie viel Essen wir wohl bekommen. Im Nachhinein bin ich sehr zufrieden, wir werden gut versorgt von der freundlichen Besatzung. Im Hintergrund spielt sanfte mongolische Musik.
Nur über die Mongolei zu fliegen und die ewigen, unbewohnten Weiten von oben zu beobachten erfüllt mich mit Freude. Die Aufregung schlägt die Müdigkeit und so trete ich frohen Mutes der mongolischen Passkontrolle entgegen. Während bei mir nur die Tattoos kritisch beäugt werden, scheitert Gogos Einreise fast an den mysteriösen Stirnfransen. Die schönen ungarischen Augen können die Passkontrolleure dann aber doch überzeugen und wir haben alle die Einreise erfolgreich bewältigt, und das ganz ohne Schmiergeld.
Statt dem streng wirkenden Mongolen meiner Vorstellung, empfängt uns eine kleine, zierliche Frau namens Bujee, was wörtlich übersetzt „kleiner Hase“ bedeutet. Wir gehen zum Auto, steigen ein und augenblicklich beginnen fast hitzige Diskussionen wie wir zu 8 in diesem niederen 6-Sitzer nur Platz haben sollen.
Nach einigen Telefonaten und weiteren Abwägungen verschieben wir die Beantwortung der Autofrage auf ein undefiniertes Später und besuchen erst mal einen buddhistischen Tempel.
Wir bestaunen eine riesige Götterstatue, beobachten Mönche beim Morgengebet und drehen mehr oder weniger andächtig die Gebetsmühlen herum. rem: rückwertiges Tempelverlassen; Schuhe ausziehen; sehr wilde Straßen und Wohngegend
Unsere kleine Führerin kann sehr gut Deutsch und wirkt wirklich sehr freundlich. Wir dagegen brauchen dringend eine Kaffeepause. Nahe der Bank, bei der wir unser Geld in Mio. mongolische tuyrug wechseln, führt uns Bujee in ein sehr schickes Lokal.
Es stört uns nicht wirklich, dass aus Zeitgründen die Kaffeepause direkt in die Mittagspause übergeht. Wir essen in einem mongolischen Restaurant. Gleich am ersten Tisch liegt, etwas verstörend, ein halbverspeister Schafkopf und die auf dem Tisch bereitete, vermeintliche mongolische Vorspeise entpuppt sich als traditionelles Knochenwürfelspiel (Kamel, Pferd, Schaf, Ziege), aber das schmeckt uns Essen gut. Nur bei Heini bewirkt das spärliche Sojagemüse eine spontane Heilung vom Vegetarismus.
Nach dem Essen ist geplant das mongolische Nationalmuseum zu besuchen. Die mongolische Geschichte und Kultur sind sehr interessant, am besten gefallen mir die 1000e Jahre alte Steintafeln und Felsen mit tibetischen Gravuren. rem: Papa Nickerchen im Sitzen
Anschließend spazieren wir über den großen Hauptplatz und Bujee erzählt uns so manch spannende Chinggis Khan Geschichte und Interessantes zum Regierungsgebäude. Leider grein wir nach 25h Anreise schon bissal auf dem Zahnfleisch daher und schauen ehrlich gesagt alle aus, als kämen wir von der Maturareise. rem: Gogo macht lieber ein Schläfchen im Auto.
Dann ist es endlich soweit und wir können ins Hotel. Ich erwarte eher eine schäbige Bude, aber stattdessen beziehen wir einen förmlich vergoldeten Palast mit sehr genehmen Zimmern und als Draufgabe sogar eine Badewanne. Das Wasser ist zwar ein bisschen bräunlich aber das ist uns nach dem gefühlten 50h Tag schon wirklich wurscht.
Nach einer ordentlichen Säuberung gehen die anderen noch koreanisch essen und versuchen gemeinsam mit der Verantwortlichen das Busproblem zu lösen, vielleicht erscheint sogar die Sufta. Mama und ich gehen ins Bett – Тавтай нойрсоорой rem: Aussagen von H & H: „I fühl mi wie a gschlonga Hund“ „..wie mim Stecka droschn“ sehr gutes Restaurant mit eigener Kochplatte
Spaß in der Hotelbar, trotz trügerischer Getränkekarte – Captain Morgan
Rem: Chinggis Khan Flugzeug, C.Khan Flughafen, C.Khan Busse, C.Khan Hotels, C.Khan Statuen, C.Khan Bier – Chinggis Khan everywhere